Planung - die Reise Deines Lebens?

3.1.Wann, wie, wohin?

Der Zeitpunkt, die Dauer des Aussteigens und die Finanzierung müssen sorgfältig geplant werden. Eine so weitreichende Entscheidung spontan aus einer Laune, aus Frustration oder einer verzweifelten Lage heraus zu treffen, ist wenig ratsam.

Was willst Du mit der neu gewonnenen Freiheit anfangen? Möchtest Du die Zeit für Deine Hobbys nutzen, Dich sozial engagieren, auswandern oder um die Welt reisen? Reines Nichtstun ist auf Dauer nicht befriedigend! Verkaufst Du Dein Auto oder meldest es nur ab? Vermietest Du die Wohnung oder kündigst Du sie? Und ganz wichtig: Was passiert mit Deinen Versicherungen? Die Antworten auf all diese Fragen hängen natürlich von Deinen ganz persönlichen Umständen und Deinen Zielen ab. Und manche Dinge ergeben sich einfach nach und nach!

Damit Du nichts vergisst, haben wir Checklisten für Dich zusammengestellt.

Taschenrechner neben Kaffeetasse und Geld

Reiseplanung

3.2. Reisen

Viele verbinden einen Ausstieg mit einer langen Reise ohne den sonst so großen Zeitdruck; entweder zu Fuß, mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad, dem Motorrad, dem Wohnmobil oder einer Segelyacht. Gegenüber einer kurzen Urlaubsreise eröffnen sich ganz andere Perspektiven. Aber auch beim Reisen sollte man gut planen.

zwei Fregattvögel am Himmel

Fregattvögel auf Reise

Tipps für die große Reise:

1. Reiseziel: Berücksichtige immer die Einreisebestimmungen, die aktuelle Sicherheitslage (siehe auswaertigesamt.de), die klimatischen Verhältnisse, die Lebenshaltungskosten, die Infrastruktur (Verkehrsmittel, Unterkünfte und Einkaufsmöglichkeiten), kulturelle und religiöse Besonderheiten (Gestik, Mimik, Kleiderordnung), gesundheitliche Aspekte und Deine Sprachkenntnisse. Das schönste Reiseziel kann zur Hölle werden, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, nur Bahnhof versteht, von ein paar Trickdieben ausgeraubt wird und dann noch an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt.

2. Reiseplanung: Einen ersten Überblick über Reiseregionen liefert am besten erst einmal ein Reiseführer. Gute Erfahrung bei Individualreisen machten wir bisher mit Reiseführern von Reise-Know-How, von Lonely-Planet und von Stefan Loose. Landkarten sind sehr hilfreich bei der Streckenplanung und manchmal besser in Deutschland als vor Ort erhältlich. Bei größeren Reisegebieten kaufe lieber einen Kartenatlas statt vieler teurer Einzelkarten. Bei einem Maßstab bis ca. 1:300.000 sind dann schon kleinere Straßen und oft sogar wichtige Wanderwege eingezeichnet. Alternativ kannst Du kostenlos Karten auf Dein Smartphone laden und einfach Touren planen. Wir empfehlen hierzu die App Alpenvereinaktiv.com.

Nimm Dir beim Reisen ausreichend Zeit und bleibe flexibel! Denn auch beim Reisen gilt: weniger ist mehr! Das gilt vor allem für das Gepäck! Meistens schleppt man viel zu viel mit. Dabei kann man leicht auch während einer Reise mal ein paar Sachen waschen oder notfalls nachkaufen.

Langsames und leichtes Reisen schont die Nerven und den Geldbeutel. So manchen Super-Tipp bekommt man erst vor Ort. Du bist viel entspannter, siehst mehr und bekommst leichter Kontakt zu Einheimischen. Die intensivsten Erlebnisse hatten wir, wenn wir ein paar Tage an einem Ort waren und dort Menschen aus dem Land näher kennen gelernt haben. Manche dieser Begegnungen haben sich zu Freundschaften entwickelt.

3. Reisegeld: Geld in der Auslandswährung besorgt man sich oft besser erst im Reiseland, jedoch nicht gerade am Flughafen. Frage in verschiedenen Banken bzw. Wechselstuben nach dem Wechselkurs und den Wechselgebühren. Statt Bargeld einzutauschen, kannst auch mit Deinen Kredit-Karten Geld an einem Geldautomaten (möglichst bei einer Bank während der Öffnungszeiten) abheben. Dafür solltest Du jedoch eine Kreditkarte verwenden, bei der alle Bezahlungen und Bargeldabhebungen am Bankautomaten weltweit kostenlos sind. Sonst werden nämlich saftige Gebühren berechnet.

Bewährt hat sich, nicht zu viele, aber ausreichend kleine Münzen und kleine Scheine im Portemonnaie zu haben für z.B. Lebensmitteleinkäufe (schützt vor Diebstahl, Marktfrauen "können oft nicht rausgeben"). Du solltest Dich möglichst schnell mit den Preisniveaus und den Gepflogenheiten des Handelns Deines Reiselandes vertraut machen.

4. Reisekosten: Abhängig von Reiseziel, Reiseart, Reisezeit und -dauer, der Unterkunft und den Aktivitäten ergeben sich ganz unterschiedliche Reisekosten pro Person, wie in der Tabelle mit einigen Richtwerten lediglich exemplarisch veranschaulichen soll:

Je nach Reiseplanung und Ansprüchen geben manche Urlauber 5000 Euro in zwei Wochen aus, andere reisen dafür ein ganzes Jahr!

So gibt es viele Ansatzpunkte, für wenig Geld eine lange spannende Reise zu machen.

Preiswerter reist man generell zu zweit oder mehreren, da so z.B. Kosten für die Unterkunft oder das Mietauto geteilt werden können. Wer viel reist, produziert meist viel CO2 und andere schädliche Umweltgase. Das gilt insbesondere für Flugreisen. Interessante Informationen zum Thema CO2-Budget und CO2-Kompensation findest Du bei Atmosfair.

Tabelle mit verschiedenen Reisekosten

5. Kontakte: Um Kontakt zu Familie und Freunden zu halten, sind lokale Telefonkarten und natürlich das Internet geeignet. Internetzugang kriegt man fast überall; nicht nur in Internet-Cafe´s, sondern auch mit dem eigenen Smartphone oder Tablet über WLAN/WiFi kostenlos in vielen Unterkünften, Restaurants, Cafes, Büchereien, Gästeämtern und anderen öffentlichen Einrichtungen. Mit WhatsApp, Skype und Co ist das Telefonieren weltweit kostenlos und die Telefonpartner können sich bzw. die Umgebung des anderen über eine Webcam sehen. Um auch fern der Heimat die aktuelle Nachrichtenlage zu erfahren, nutzen wir tagesschau.de. Dort gibt es nicht nur die wichtigsten Kurzmeldungen, sondern auch die Möglichkeit, sich ganze Nachrichten-Sendungen anzuschauen.

Wenn Du außer Englisch zumindest die wichtigsten Redewendungen in der Landessprache beherrschst, wirst Du viel leichter Kontakt bekommen und große Freundlichkeit erleben. Sehr hilfreich und ein tolles kleines Geschenk sind "Bild-Wörterbücher" mit Bildern zu allen Lebensbereichen. Mit ihnen kannst Du Dich selbst am "Ende der Welt" verständlich zu machen (z.B. Langenscheidt Ohne-Wörter-Buch: 600 Zeigebilder für Weltenbummler)*. Der Rest geht mit Geduld und Lächeln, mit Händen und Füßen ...

6. Reiseerinnerungen: Mit eindrucksvollen Fotos wirst Du jede Reise in lebhafter Erinnerung behalten und Deine Freunde begeistern. Von der kleinen Handy-Kamera bis zur professionellen Spiegelreflexkamera gibt es unzählige Produkte, die sich jedoch stark unterscheiden in Fotoqualität, Einsatzbereich, Größe, Gewicht und Preis. Deshalb entscheiden sich viele erfahrene Weltenbummler anstatt für eine teure Spiegelreflexkamera mit vielen Wechselobjektiven für eine sogenannte Bridgekamera, also eine hochauflösende Digitalkamera mit einem großen Zoombereich und einem schwenkbaren Display.

Zu den Fotos gehören natürlich die Geschichten. Diese kannst Du klassisch auf Papier festhalten oder auf einer eigenen Website in Form eines Reise-Tagebuchs (Blogs). So können Deine Familie und Freunde direkt an Deinen Erlebnissen teilhaben.

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3.3. Checklisten

Hoffentlich helfen Dir unser Checklisten.

3.4. Versicherungen

Dieses Thema behandeln wir in dem Kapitel Versicherungen.

3.5. Auswandern

Dieses Thema behandeln wir in dem Kapitel Auswandern.

Du hast noch viele Fragen und Zweifel?

Dann lies im Kapitel: Über uns nach, wie wir den Ausstieg geplant haben und wie es uns heute, 20 Jahre danach, geht.

Unsere Reisekosten ...

Gerade lange Reisen ohne Zeitdruck können sehr preiswert sein!

Denn wenn wir lange unterwegs sind, sparen wir, denn wir melden das Auto ab und geben zuhause kein Geld für Strom, Benzin- und Heizöl aus. Evtl. Flugkosten schlagen bei einer langen Reise umgelegt auf die täglichen Kosten viel weniger zu Buche.

Meistens reisen wir mit den Fahrrädern und schlafen im Zelt oder in preiswerten Unterkünften. Was bleibt, sind die Kosten für Lebensmittel ...

Gabi und Christian mit Rädern vor Bergsee