Versicherungen - Mut zum Risiko?

3.4. Versicherungen

Wenn man den Job gekündigt hat oder für längere Zeit unbezahlten Urlaub nimmt, fallen die gesetzlichen Sozialversicherungszahlungen durch den Arbeitgeber natürlich weg.

Notwendig bleiben dann folgende Versicherungen:

1. Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung (Pflichtversicherung in Deutschland)

2. evtl. private Auslandsreise-Krankenversicherung

3. private Haftpflichtversicherung(en)

... mehr braucht man nicht unbedingt!

Gabi radelt auf einsamer Straße in Argentinien

Weit und breit nur Pampa

Tipps

1. Kranken-/Pflegeversicherung: Wenn Du in Deutschland lebst, musst Du bei einer Gesetzlichen oder Privaten Krankenversicherung versichert sein.

Für Aussteiger mit geringem Einkommen ist die Gesetzliche Krankenversicherung sehr günstig. Bei sogenannten Midijobs ist man z.B. bei 500 Euro/Monat schon für ca. 31 Euro komplett kranken- und pflegeversichert, denn in der sogenannten Gleitzone sind die Arbeitnehmerbeiträge besonders gering.

Aber auch wenn man nirgendwo mehr fest angestellt ist, bezahlt man für die "freiwillige" Gesetzliche Kranken-/ Pflegeversicherung nur ca. 190 Euro/Monat, solange das monatliches Einkommen (Zinseinkünfte, Mieteinnahmen, gelegentliche nebenberufliche Tätigkeiten, Betriebsrenten, ... abzgl. Freibeträge) weniger als 1096 Euro/Monat beträgt (s. Beitragsbemessungsgrenzen). Und generell können Ehepartner (und Kinder) ohne Zusatzkosten mitversichert werden (Familienversicherung), wenn deren monatliches Gesamteinkommen 470 Euro/Monat nicht übersteigt.

Bei der Privaten Krankenversicherung sind die Beiträge einkommensunabhängig und richten sich individuell nach Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und den vereinbarten Leistungen. Ein Wechsel von der Privaten zurück in die Gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich!

2. Auslands-Krankenversicherung: Bei Reisen innerhalb Europas bist Du in den meisten Ländern über die Gesetzliche Krankenversicherung abgesichert. Für Reisen außerhalb Europas brauchst jedoch Du eine Auslandsreise-Krankenversicherung. Diese gibt es schon ab ca. 10 Euro/Jahr für Kurzreisen bis zu 10 Wochen.

Bei längeren Reisen richten sich die Beiträge meist nach Alter, Reiseziel und -dauer. Unterschiedliche Vergleichsportale ermöglichen einen guten Überblick über Kosten und Leistungen. Bist Du mehrere Monate/Jahre unterwegs, kannst Du dafür die Gesetzliche Versicherung auf eine Anwartschaft umstellen oder kündigen und in der Zeit deren Beiträge sparen. Wenn Du wieder in Deutschland bist, muss Dich die Gesetzliche Krankenversicherung wieder aufnehmen. Informiere Dich bei Deiner Krankenkasse über die genauen Bedingungen!

3. Reiserücktrittsversicherung: Wenn man viel verreist, kann es sinnvoll sein, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen. Denn manchmal kann es trotz sorgfältiger Vorbereitungen vorkommen, dass eine Reise nicht angetreten werden kann, beispielsweise auf Grund von Krankheit. Dann verliert man oft seine Anzahlungen, was ein ganz schönes Loch in das Budget reißen kann. Wenn man keine Versicherung abgeschlossen hat und dann eine Reise nicht antreten kann, bekommt man, wenn überhaupt, nur einen geringen Anteil seines Geldes zurück. Doch auch hier gilt es, Versicherungen zu vergleichen, um ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben. Dabei können Onlineportale eine große Hilfe sein wie zum Beispiel vit24. Dort bekommt man einen guten Überblick über die verschiedenen Angebote.

4. Rentenversicherung: Falls Du weiterhin in Deutschland arbeitest, sind Arbeitseinkommen bis zu 450 Euro monatlich bzw. 5400 Euro jährlich in der Regel rentenversicherungsfrei. Es gibt aber beim Thema Rente einiges zu beachten wie z.B. Mindestversicherungszeiten, Rentenpflicht bei Selbstständigen und Freiberuflern. Informiere Dich sorgfältig über die für Dich geltenden Bestimmungen. Eine kostenlose Beratung erhältst Du bei der nächsten Rentenberatungsstelle oder unter der Servicenummer 0800 1000 4800.

5. Andere Versicherungen: Überlege genau, welche Versicherungen Du wirklich brauchst, um einen finanziellen Ruin zu vermeiden. Die meisten anderen kann man in vielen Fällen kündigen und bei den verbleibenden nach preiswerteren Versicherungen suchen. Versicherungsverkäufer können einem zwar alle möglichen Schadensereignisse ausmalen, aber wie wahrscheinlich ist es denn, dass sie eintreten? Meistens zahlt man jahrelang, ohne dass etwas Existenzgefährdendes passiert. Geht dann doch einmal eine "Glasscheibe zu Bruch", kann man diese auch locker aus den eingesparten Versicherungsbeiträgen selbst zahlen.

6. Ausland: Wenn Du dauerhaft als Auswanderer ins Ausland gehst, musst Du damit rechnen, dass es dort ganz andere Versicherungssysteme gibt. Zahlreiche länderspezifische Bücher oder Foren geben die notwendigen Informationen.